Weilheim entscheidet Lokalderby für sich

Im Bezirksliga-Derby der Teckvereine behauptet sich der TSV Weilheim gegen die SG Lenningen mit 24:21 (13:9). Nach einer starken ersten Hälfte der Weilheimer gelang des den Lenningen in Halbzeit zwei nicht mehr das Spiel zu drehen, auch wenn die Gäste zweitweise wieder auf zwei Tore heran kamen. Damit entschied der TSV nach dem 15:15 aus der Hinrunde das interne Duell der Teckvereine für sich, auch wenn Lenningen in der Tabelle die Nase vorne hat.

Die Sieben von Jochen Blum begann das Heimspiel gewohnt druckvoll und verteidigte mit viel Engagement. Die Gäste aus dem Lenningen Tal kämpften mit erheblichen Startschwierigkeiten und lagen prompt mit 0:3 zurück. Während die Hausherren per Konter erhöhten blieben die Anspiele der Lenninger an den Kreis meist in der 6:0 Abwehr hängen. Die Anschlusstreffer zum 3:1 und 4:2 mussten von der SG hart erarbeitet werden. Beim TSV lief der Ball da schon besser durch die Reihen. Mit geduldigem Aufbau und immer einem Spielzug im Ärmel gelang auch gegen die sonst so stabile 3:2:1 Abwehrformation der Lenninger fast alles. Zettl auf Rechtsaußen war gezwungen aus spitzem Winkel zu werfen, passte jedoch dem freihstehenden Dominik Klett auf der gegenüberliegenden Seite und dieser netzte in das leere Tor ein. Auch das Torhüter Duell entschied Alexander Müske deutlich für Weilheim. Nach dem 6:2 enteilte der TSV gar auf 10:3 und Klaus Wöller war gezwungen die Notbremse zu ziehen. Auszeit nach 13 Minuten und ein kompletter Austausch des Rückraumes sollte Abhilfe schaffen, mit Erfolg. Die SG verkürzte in der Folge wieder auf vier Tore Differenz (7:11) und nutzte die Verschleiserscheinungen der Weilheimer nach der kräftezehrenden Anfangsphase. Nun schienen auch die Gäste um Ringelspacher und Austen in der Partie angekommen zu sein. Beide Mannschaften wechselten sich nun ab, egal ob es darum ging ein Tor zu erzielen oder den Ball zu verlieren. Beim Stande von 13:8, eine halbe Minute vor der Pause waren die Weilheimer in Ballbesitz und hätten einen komfortablen sechst Tore Vorsprung erzielen können. Doch wie schon gegen Vaihingen hielt die Geduld nicht. Ein langer Ball auf den nach vorne geeilten Austen und dieser mit dem Treffer aus dem Sprungwurf besigelte den 13:9 Halbzeitstand für Weilheim.
Während Blum in der Kabine mit seinen Mannen sicher zufrieden sein konnte, dürfte das bei Wöller nebenan sicher anders gewesen sein. Der Rückraum der Lenninger strahlte in den ersten 30 Minuten kaum Gefahr aus und wenn dann blieb man an Müske hängen. Dadurch waren die Räume für Renz am Kreis kaum der Rede wert. Und auch das sonst so probade Mittel der schnellen Mitte über Ringelspacher fruchtete kaum, die Limburgstädter waren darauf eingestellt. Doch es blieb ja noch eine Halbzeit.
Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer in der gut gefüllten Lindachsporthalle aber zunächst keine Veränderung. Die Roten behielten Oberwasser und beantworteten die Lenninger Treffer umgehend. Bis zum 18:14 hielt der vier Tore Vorsprung des TSV ehe man die Gäste wieder ins Spiel kommen lies. Vorschnelle Abschlüsse der Weilheimer gaben nun der SG die Möglichkeit zu schnellen Gegenstößen. Beim Stande von 16:18 aus sicht der SG Lenningen war der Anschluss zum greifen nahe. Die Gastgeber kamen unter Druck und hatten den zwischenzeitlichen sieben Tore Vorsprung aus Halbzeit eins beinahe verspielt. Doch der Weilheimer Rückraum stand seinen Mann und war da wenn es darauf ankam. Hiller mit seinem einzigen, aber wichtigen Tor aus dem Spiel heraus hielt die Gäste wieder auf Distanz. Die SG verkürzte noch einmal auf 20:18 ehe der Auftritt von Patrick Seyferle folgte. Mit einem Unterarmwurf von halb Rechts zimmerte er den Ball in das linke obere Eck von Torhüter Lamparter. Schon jetzt war der Unterhaltungswert wesendlich höher als noch im Hinspiel. Die Lenninger versuchten überhastet zu antworten und verloren den Ball. Die zweite Welle der Weilheimer fand den Abschluss über eine Kreuzung von Fabian Zettl, der aus dem Rückraum in das rechte Lattenkreuz traf und wieder auf 22:18 erhöhte. Da war er wieder der vier Tore Vorsprung und die Zeit lief für die Hausherren. Wöller stellte um, lies Dotschkal und Seyferle kurz decken um den Druck zu erhöhen. Austen verkürzte wieder auf drei Tore, doch auf das 23:20 folgte eine Minute vor Ende das sichere 24:20 für die Weilheimer und damit die Entscheidung. Das letzte Tor der Lenninger ging bereits im rotenJubel unter.
Im Gegensatz zum Hinspiel war diese Partie eine deutliche Steigerung was den hanballerischen Wert betrifft, für Unterhaltung ist bei Derbys fast immer gesorgt.
Mit diesem Sieg haben sich die Weilheimer vor allem selbst bewiesen dass das Potential besser ist als Tabellenplatz sechs und sich hoffentlich das nötige Selbstvertrauen geholt, um auch in Stuttgart nach der Faschingspause eine Wörtchen mitreden zu können.


TSV Weilheim: Müske, Illi - Auweter, Dotschkal (4), F. Zettl (5), Holl, T. Sigel, Klein (5), Hiller (3/2), Seyferle (4), S. Sigel, Klett (3), D. Zettl, Mauch.

SG Lenningen: H. Lamparter, Carrle - J. Lamparter (1), Austen (6), Haid (2), Schur, O. Ringelspacher (4), Wald (4/1), Pisch (2), Renz, Schmid (1), Bächle (1), K. Ringelspacher, Dieterich.