Der TSV kann es doch noch!
Nach einer drei Niederlagen andauernden Pleiteserie stellen die Handballer des TSV Weilheim das erste Bein wieder auf den Boden und schlagen den SV Vaihingen mit 26:21. Die Hausherren dominierten von Beginn an und zeigten sich vor allem im viel kritisierten Angriff stark verbessert.
Spätestens nachdem man auch in Neckartenzlingen nach langem Kampf mit leeren Händen da stand, wurde man in Weilheim nachdenklich. Was tun, wenn man gegen die schwächeren Teams der Liga so unter geht und die Spitzenteams erst noch auf einen warten? Klar war, das man die Wende schnell schaffen sollte, um in der Winterpause nicht gar im Tabellenkeller zu stehen. Das dies ausgerechnet gegen den SV Vaihingen geschehen würde, waren zunächst zur Wunschgedanken.
Zwar lies man den Gästen beim 0:1 den Vortritt, gönnte ihnen aber damit die erste und zugleich letzte Führung in der Partie. Die Weilheimer glichen prompt aus und legten in der Folgezeit stehts vor. Im Gegensatz zu den letzten beiden Wochen hielt man den Ball länger in den eigenen Reihen und versuchte sich klarere Torchancen zu erspielen. Spielwitz und mehr Geduld wurde von Trainer Blum im Vorfeld gefordert. Die beiden Zettl Brüder zeigten das dieser Apell ankam. Nachdem Fabian von Rechtsaußen aus spitzem Winkel seinen besser postierten Bruder auf Linksaußen bediente und dieser vollstreckte, war auch das Weilheimer Publikum in der Partie. Auch defensiv lief alles wie am Schnürchen. Jochen Blum schickte ausnahmsweise von Beginn an eine 6:0 Formation aufs Feld. Illi im Tor dahinter bedankte sich mit zahleichen Paraden bei den Rückraumwürfen. Einziger Wermutstropfen war die zweite Zeitstrafe gegen Timo Klein bereits in der 11. Minute. Doch wieder vollzählig setzten sich die Weilheimer erstmals um zwei Tore auf 6:4 ab. Die ansonsten spielstarken Vaihinger fanden offensiv nicht in die Partie und auch die Torhüter der Gäste taten sich schwer. Weilheim dagegen zeigte eine deutlich konsequentere Chancenverwertung. Dann bekamen auch die Gäste die ersten Zeitstrafen, die die Limburgstädter für sich nutzen konnten. Von 8:7 erhöhte man auf 13:9 und setzte die Vaihinger unter Druck. Sinnbildlich für die Wandlung des TSV war dann der letzte Angriff vor der Pause. 25 Sekunden vor der Sirene brach man die zweite Welle ab und spielte geuldig bis zum Torerfolg. Noch vor einer Woche wäre vermutlich der überhastete Abschluss erfolgt. Mit einer 16:11 Führung für die Hausherren ging es in die Kabinen.
Zu kritisieren gab es für den Trainer nichts, lediglich zu ermahnen. Würde man den Start in die zweite Hälfte verschlafen, könnte das Spiel wieder kippen.
Die Warnung sollte nicht grundlos gewesen sein. Die zweite Hälfte begann fahrig. Die Vaihinger mussten schnell verkürzen um wieder in Schlagdistanz zu kommen. Und die Weilheimer, so schien es, hatten Angst nun die entscheidenden Fehler zu machen. So verstrichen etliche Minuten ohne zählbare Ergebnisse für beide Seiten. Erst als das erste Tor für den TSV fiel, kam auch Spielsicherheit zurück. Per Doppelschlag zum 18:11 bog man auf die Siegerstraße ein. Aber Vaihingen werte sich, kam zunächst wieder auf 5 Tore heran. Ein Durchänger im Weilheimer Angriff und die ersten defensiven Fehler liesen gar das 20:23 für Vaihingen zu. Drei Tore in Folge waren die passende Antwort der Roten. Seyferle und Sigel im Mittelblock entschärften die Bemühungen der Gäste im Rückraum und Illi zeigte bei den Kontern seine Stärken. So war die Partie dann noch zwei Minuten vor Ende entschieden. Der Schlusspunkt der Vaihinger zum 26:21 Sieg für den TSV ging bereits im Jubel unter. Die Erleichterung und die Gewissheit, das Handballspielen in zwei Wochen nicht verlent zu haben stand den Weilheimer in die Gesichter geschrieben.
TSV Weilheim: Illi, Müske - Auweter (1), F. Zettl (3), T. Sigel (2), Klein (9/2), Hiller (1), Banzhaf, Seyferle (2), S. Sigel (2), Klett (2/1), D. Zettl (2), Mauch (2), Holl.
SV Vaihingen: Glaser, Hammerle - K. Fischer (1), Mezger (3), Feise (6/3), Harsch (3), T. Fischer, Hertfelder, Höll (1), Hartenstein (1/1), Hörtdörfer (1), Sax (2), Rieger (1), Calandri (2).