Der TSV Weilheim verliert das Derby gegen den VfL Kirchheim mit 25:29 (8:15). Nach einer schwachen ersten Halbzeit holten die Weilheimer den Rückstand auf. Der VfL Kirchheim erwies sich schlussendlich als die abgezocktere Mannschaft und entführte die beiden Punkte aus der Weilheimer Lindachsporthalle.
„Der erste Durchgang war eine Demontage“, zürnte Weilheims Trainer Martin Weiss in der Halbzeitpause. Seine Mannschaft hatte bis dahin so ziemlich alles vermissen lassen, was ein Derby ausmacht: Einsatz, Siegeswille, Durchsetzungsvermögen. Die ersten 30 Minuten konnten die Kirchheimer nach Belieben agieren. Vor allem die Kirchheimer Marcel Metzger und Robin Habermeier nutzten die Weilheimer Passivität zu Torerfolgen. Der TSV Weilheim fand einfach nicht in das Spiel. Bereits in der sechsten Minute führten die Kirchheimer 4:1. Auch fortan hatten die Gäste keine großen Mühen mit dem TSV. Zur Pause zweifelte kaum einer der Zahlreichen Zuschauer am Spielausgang. Die emotionale Halbzeitansprache von Weilheims Trainer Weiss war der Weckruf für seine Mannschaft. Plötzlich zeigten die Weilheimer Engagement und Gegenwehr. Durch einen 6:0-Lauf zwischen der 39. und der 46. Spielminute glichen die Weilheimer auf 20:20 aus. Das Spiel war wieder offen. Die Halle brodelte. Anschließend nutzten die Gäste eine Zeitstrafe gegen Weilheims Patrick Seyferle um selbst wieder 22:20 in Führung zu gehen. Danach stand erneut Seyferle im Mittelpunkt des Geschehens, als der Weilheimer den Kirchheimer Dominik Merkle bei einem Kontertor foulte. Zusätzlich ahndeten die Schiedsrichter die Aktion in der 54. Spielminute mit der „roten Karte“ für den wichtigsten Weilheimer Spieler. Der Aderlass auf Weilheimer Seite war offensichtlich. Fortan versuchte der TSV Weilheim mit einer offensiveren Deckung die Kirchheimer zu Ballverlusten zu zwingen. Doch Dominik Merkle führte gekonnt Regie und setzte seine Mitspieler in Szene, sodass der VfL den Vorsprung bis zum Schluss verteidigen konnte. Am Ende war der Sieg des VfL Kirchheim verdient. „Schade, dass es letztendlich nicht zu mehr gereicht hat. Aber der Rückstand aus der ersten Hälfte, war eine zu hohe Hypothek. Die Aufholjagd kostete uns viel Kraft. Fakt ist aber auch, dass wir mit nur 30 guten Spielminuten gegen keinen Gegner in der Bezirksliga gewinnen können“, ärgerte sich Weiss nach der Partie. Während der VfL Kirchheim nach dem zweiten Saisonsieg auf Tabellenplatz eins rangiert, steht der TSV Weilheim nach zwei Niederlagen am kommenden Samstag gegen den TSV Neckartenzlingen bereits früh in der Saison unter Zugzwang.
TSV Weilheim: Illi, M. Latzel; Driesnack (2), Klett (10/6), Seyferle (2), Späth (1), Hiller(4), Pfeffer, Höferer, Klein(1), Höfert, Roth (2), Auweter, Banzhaf (3).
VfL Kirchheim: Pisch, O. Latzel; M. Hamann, Habermeier (6), T. Hamann, Böck (1), Metzger (6), Pradler, Merkle (2), Mikolaj (10/4), Keller (2), Sadowski (2).