Auch im dritten Heimspiel ungeschlagen
Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten und haaresträubender Chancenauswertung bezwangen die Weilheimer Handballer vergangenen Samstag den Aufsteiger aus Köngen doch noch klar mit 27:21 (14:9).
Die Weilheimer begannen unkonzentriert und gewährten zunächst dem Aufsteiger den Vortritt, der sich zum 0:2 nicht lange bitten ließ. Es fehlte vor allem das Tempo in der Vorwärtsbewegung und auch in der Abwehr benötige man etwas Zeit um in das Spiel zu finden. Beim 3:3 allerdings begann sich das Blatt zu wenden und die Hausherren konnten sich erstmals von 4:4 auf 8:5 um drei Tore absetzen. Die Defensive agierte nun zusehends sicherer und machte den Gästen das Leben sichtlich schwer. Alexaner Müske zwischen den Pfosten steigerte sich ebenfalls und so kamen die Weilheimer nun auch zu Kontermöglichkeiten. Zettl und Klett, beide über die rechte Seite, waren hier die treibende Kraft. Leider zeichnete sich in dieser Phase bereits ab, was sich durch das ganze Spiel ziehen sollte. Die Roten vergaben zu viele klare Möglichkeiten. Dennoch enteilte man den Köngenern gar auf 12:6 und zwang Gästetrainer Schmauk in der 24. Spielminute zu seiner ersten Auszeit. Dem Anschlusstreffer aber folgten erneut zwei Weilheimer Treffer und der TSV führte 30 Sekunden vor der Halbzeit mit 14:7. Zwei Treffer der Köngener bis zum Pausenpfiff verhagelten dennoch die zwischenzeitliche Freude über die klaren Verhältnisse. Kurz vor Ablauf der Uhr verlor man im Angriff leichtfertig den Ball und lud die Gäste zum Konter ein. Beim 14:9 wechselte man die Seiten.
Trotz eines soliden Vorsprungs war das Weilheimer Spiel wenig überzeugend. Zu langsam agierte man in der ersten und zweiten Welle und zu hastig schloss man dann nach wenigen Pässen im 6:6 ab. Lichtblick war die Defensive um Müske, der sich in der zweiten Halbzeit noch steigerte.
Anstatt sich zu besinnen war das Spiel der Roten nach der Pause noch verworrener. Auf einmal ließ man sich von der offensiven 3:2:1-Abwehr der Gäste aus dem Konzept bringen, wodurch der Rückraum teilweise kurz nach der Mittellinie bereits zum stehen kam. Fernab der Schlagdistanz fiel es schwer den nötigen Druck auf die Köngener Abwehr auszuüben. Erfolgreichstes Mittel war die Suche von Seyferle nach dem Zweikampf, der dann oft zur Mitte durchbrechen konnte, oder noch besser nach außen Zog und für den kreuzenden Fabian Zettl auflegte. Dieser erzielte so und durch seine Konter trotz Schulterproblemen 10 Treffer. Selbstredend das er damit Toptorschütze in der Lindachsporthalle war. Die Weilheimer Schwächephase brachte den Gegner bis auf 13:15 wieder heran. Die Gäste witterten nun ihre Chance, angetrieben von zahlreichen Fans. Der TSV war nun gezwungen den Kampf erneut anzunehmen und sich mühsam wieder in sichere Distanz zu arbeiten. Für Wirbel sorgte dann eine Aktion in der 38. Spielminute. Abseits des Balles wurde Dominik Klett von Florian Sigler am Kreis umgerissen, was zu Tumulten führte. Klett stieß Sigler im Affekt zu Boden, wofür er die rote Karte sah und Sigler mit einer Zeitstrafe bedacht wurde. Die folgende Unterzahl war dann erneuter Sand im Weilheimer Getriebe. Wieder einmal brachte man einen bereits geschlagenen Gegner wieder zurück ins Spiel, Burger zog folgerichtig bereits in der 39. Minute seine Option auf eine Auszeit. Zunächst konnte man dann den Anschlusstreffer der Grünen verhindern und fand wieder vollzählig einigermaßen zurück in die Spur. Zwar blieben nach wie vor zu viele freie Einschussmöglichkeiten ungenutzt, doch der Aufsteiger musste seinerseits nun scheinbar kräftemäßig Tribut zollen. Über 17:15 auf 20:15 stellte man wieder eine fünf Tore Differenz her. Ein letztes ernsthaftes Aufbäumen ermöglichte es den Gäste noch einem auf drei Tore zu verkürzen, doch Müske mit einem gehaltenen Siebenmeter und eine gute Phase über die erste Welle bescherte das 24:17. Die Messe war gelesen, auch wenn noch einige Mintuen auf der Uhr waren. Dominik Zettl kam Mitte der zweiten Hälfte für den glücklosen Marcel Steinke und konnte sich mit seiner Schnelligkeit gegen die offensive Abwerreihe noch auszeichnen. Ein Highlight in den Schlussminuten lieferte dann noch Torhüter Müske. Er parierte einen flachen Wurf aus dem Köngener Rückraum und bediente mit einem langen Ball aus dem Sitzen den enteilten Fabian Zettl für ein Kontertor. Mit seinen 34 Jahren hätte das Aufstehen den Köngenern sicher auch zum Rückzug in die Abwehr gereicht.
So schlugen die Weilheimer den Aufsteiger letzten Endes klar mit 27:21, ohne dass das Spiel eine so klare Dominanz der Weilheimer widerspiegelte. Vom Spielwitz und dem Einsatz von letzter Woche gegen Dettingen/Erms war nicht viel zu sehen.
TSV Weilheim: Müske, Mayer - Steinke, F. Zettl (10/2), Klein (1), Hiller (2/2), Braun, Banzhaf (1), Seyferle (5), Bendl, Klett (4), Sigel (2), Fehringer (1), D. Zettl (1).
TSV Köngen: Schetter, Denzinger - Perad, Lindner (6), Trautmann (2), Sigler (2), Uttendorfer, Ziegler (7), Maier, Mettenleiter, Pupin (3), Deinzinger, Wolfrum, Rieger (1).