{phocagallery view=category|categoryid=2|imageid=4|imageshadow=none|bordercolor=transparent|bordercolorhover=transparent|detail=3|float=left}Weilheim schlägt Owen!
In einem packenden Derby sicherten sich die Weilheimer Handballer vergangenen Samstag mit 33:31 (16:13)
gegen den TSV Owen die ersten Punkte der Saison. Bereits ab den ersten Minuten traten die Weilheimer entschlossener auf und ließen zu keinem Zeitpunkt einen Zweifel daran das man den Landesliga Absteiger bezwingen möchte. Zum Ende des Spiels kamen die Owener noch einmal heran und brachten die Hausherren in Bedrängnis, doch Steinke und Klett besiegelten den viel umjubelten Heimsieg.
Lange hatten die Anhänger der beiden Teck-Vereine auf diesen Tag warten müssen, doch endlich gab es wieder das Derby: Weilheim gegen Owen. Aus den Zeiten in denen beide Vereine als verfeindet galten sind nur noch wenige Aktive übrig, beinahe alle Akteure vergangenen Samstag haben die Jugendmannschaften der SG Teck gemeinsam durchlaufen - und standen sich nun in einem Punktspiel gegenüber. Seit Bekanntgabe der Spielpläne wurde in beiden Lagern dem ersten Spieltag entgegen gefiebert, schließlich trafen bereits um 18:00 Uhr die beiden Damenmannschaften aufeinander. Überraschend deutlich gewann der Aufsteiger aus Owen die Partie.
Etwas ähnliches sollte den Jungs von Thomas Burger nicht passieren, besonders nicht vor heimischem Publikum. Die Owener werden jedoch von vielen als Favorit für den Aufstieg gehandelt. Der Motivation für die Spieler um Kapitän Dominic Klett tat das jedoch keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Von Beginn an hellwach fand man in der Defensive schnell zu Stabilität und machte in der Vorwärtsbewegung kaum Fehler. Während die Gäste in gelb das Tempo meist verschleppten drückten die Weilheimer aufs Tempo. Eine 5:3 Führung war der Lohn für den Einsatz der Hausherren. Die Gäste versuchten meist im Kleingruppenspiel über Schmid und Bauer die Abwehrreihe der Roten zu durchbrechen, rieben sich dabei jedoch oft an der 6:0 Deckung auf. Auch auf der Torhüterposition war schnell eine Tendenz ausgemacht. Illi hatte oft höhere Chancen den Ball zu halten als Langlinderer und Raichle hinter der 3:2:1-Formation, die Sascha Mitranic ins Rennen schickte. Folgerichtig gelangen den Weilheimern dadurch einige schnelle Tore im Gegenstoß über Fabian Zettl. Und auch beim Spielaufbau im sechs gegen sechs lief der Ball sehr sicher durch den Rückraum und so konnten immer wieder die Freiräume auf außen genutzt werden. Marcel Steinke fügte sich nahtlos ein und glänzte selbst als sechsfacher Torschütze. Addiert mit Hiller und Klein fielen so 21 Tore über den rechten Flügel der Owener Defensive. Bereits Mitte der ersten Hälfte kam Uwe Raichle zwischen die Pfosten und konnte sich zugleich auszeichnen. Doch gegen die meist verdeckten Würfe aus dem Rückraum sah auch er dann mit zunehmender Spieldauer nicht besser aus. Die Limburgstädter hielten das Tempo bis zur Pause konstant hoch und gingen verdient mit 16:13 in die Kabine.
Thomas Burger versuchte dort vor allem das Rückzugsverhalten zu korrigieren. Über die zweite Welle kamen die Gäste noch am ehesten zum Torerfolg und nutzen die Freiräume hinter den Abwehrspielern. Die Ansprache nebenan bei den Teckstädtern fiel dagegen eher kurz, aber deutlich aus. Mitranic forderte mehr Engagement und Wille von den seinen und zeigte sich über die erste Halbzeit enttäuscht. Auch er hatte sich, wie die zahlreichen Anhänger mehr erhofft.
Die Weilheimer starteten mit eine Hypothek aus der Schlussphase der ersten Halbzeit in die zweite halbe Stunde. Durch Zeitstrafen für Klett und Zettl durfte man zunächst nur mit vier Feldspielern antreten. Der TSV Owen hätte das besser nutzen müssen. Es gelang lediglich ein Treffer in Überzahl, der nach einem langen Angriff der Weilheimer postwendend egalisiert wurde. Im Angriff fand nun auch Mosca das gegnerische Tor und entlastete damit Schmid von der Alleinunterhalter Rolle. Aber auch Hiller übernahm auf der Gegenseite nun mehr Verantwortung. In der 41. Minute dann eine Schrecksekunde: Nach einem Gegenstoß in Bedrängnis rauschte Raphael Schmid in Beine von Torhüter Bernhard Illi, der verletzt am Boden liegen blieb und sich das Knie hielt. Nach einer längeren Behandlungspause musste er schließlich vom Feld geführt werden. Moritz Latzel, als Vertretung von Urlauber Alexander Müske im Kader, musst in die Presche springen. Bei Wiederanpfiff schien die Aktion nun fast die Wende im Spiel zu bringen. Die Weilheimer Defensive begann zu wackeln und lies einige einfache Treffer zu. Im Angriff machte sich unerklärlicherweise auf einmal Hektik breit und es wurde zu früh abgeschlossen. Glücklicherweise konnte Illi nach sechs Minuten mit Tapeverband wieder mitwirken, wenn auch etwas eingeschränkt. Kurze Zeit später knickte Seyferle dann im Sprunggelenk um und fehlte anschließen im Mittelblock. Die Weilheimer begannen Mitte der zweiten Hälfte dadurch zu wackeln und der komfortable Vorsprung schmolz dahin. Doch sie fielen nicht. Steinke aus der Mitte mit Zug zum Tor verteidigte das zwei Tore Polster. Näher als ein Tor kamen die Owener nicht mehr heran. Als 80 Sekunden vor Spielende aus Weilheimer Sicht wieder auf drei Tore Differenz erhöht werden konnte, war die Messe gelesen. Mitranic hatte zuvor noch taktisch Versucht mit einem zusätzlichen Feldspieler, der für den Torhüter eingewechselt wurde, für den Umschwung zu sorgen. Kurz vor Ende gelang den Gelbhemden noch der 31:33 Anschlusstreffer, doch der anschließend fällige Anwurf ging bereits im Jubel der Hausherren unter.
Mit einem verdienten Sieg im Derby und einer spielerisch ansprechenden Leistung machen die Jungs von Thomas Burger Mut für eine erfolgreiche Saison. Das Auftaktprogramm mit der Partie in Leinfelden in zwei Wochen ist jedoch knüpplehart und ein gelungener Saisonstart definiert sich nicht über eine einzelne Partie. Gleiches gilt auch für den TSV Owen. Zwar lies man in Weilheimer gleich die ersten Federn, doch in einer der stärksten Berzirksligen im Verband ist das noch kein Beinbruch. Einen Durchmarsch erwatet man auch von einem Absteiger nicht.
TSV Weilheim: Illi, Latzel - F. Zettl (4), S. Sigel (1), Seyferle (3), Banzhaf, Steinke (6), Schumacher (1), Hiller (8), Braun (1), Klein (7), Bendl, Klett (2).
TSV Owen: Langlinderer, U. Raichle - Kupferschmid (2), Mosca (7), Stark, Lehmann, Schmid (8/1), J. Martin (3), S. Martin (1), Bauer (4), Fischer (3), H. Raichle (2), Jauss (2), Busch.