Glanzloser Pflichtsieg für den TSV Weilheim
Vergangenen Samstag empfingen die Bezirksliga-Handballer des TSV Weilheim den Tabellenletzten aus Neckartenzlingen. Nach starkem Beginn passten sich die Weilheimer zu schnell dem gegnerischen Spielneveau an und arbeiteten sich letzten Endes zu einem 27:21 (15:11) Pflichtsieg.
Zum Saisonendspurt ereilten die Weilheimer unter der Woche gleich zwei schlechte Nachrichten. Nachdem Dominic Zettl bereits Anfang der Woche krankheitsbedingt fehlte, dann aber wieder rechtzeitig fit wurde, ereilte dessen Bruder Fabian die Grippe pünktlich zum Wochenende. Während bei Fabian Zettl eine Genesung allerdings in Sicht ist, hat es Timmy Hiller deutlich schlimmer erwischt. Mit Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber fehlte er nicht nur im Training, sondern wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit den noch verbliebenen Rest der Saison verpassen. Damit mussten die Gastgeber gegen die Neckargänse auf ihre beiden besten Torjäger verzichten.
Die Gäste vom Neckarufer sitzen mit fünf Punkten Differenz, bei bis dato drei Spielen Rest, im Tabellenkeller fest und schienen sich bereits mit der roten Laterne angefreundet zu haben. Schließlich bliebe zumindest theoretisch noch die Möglichkeit am SKV Unterensingen II vorbeizuziehen.
Allen Rechenspielchen zum Trotz zeigten sich die Weilheimer zu Spielbeginn fest entschlossen die Neckartenzlinger endgültig absteigen zu lassen. Das 0:1 beantwortete man mit sechs Toren in Folge zum 6:1 eindrucksvoll und lies keinen Zweifel aufkommen wer das Spielfeld hier als Sieger verlassen würde. Die Gäste hatten keine Chance und wenn Sie dann doch durch die Deckung kamen war Alexander Müske, der den angeschlagenen Illi vertrat, zur Stelle. Bis zum 8:3 hielten die Weilheimer das Tempo, aber Neckartenzlingen nahm nun nach 10 gespielten Minuten auch an der Partie Teil. Schmid und Greinert stimmten sich langsam ab und tasteten sich an das Weilheimer Gehäuse heran. Bei den Burger Schützlingen trat nun wieder das viel beobachtete Tief ein. Nach sehr guten Anfangsphasen kommt nach circa 15 Minuten ein Bruch ins Spiel. Ob das an den glauben des sicheren Sieges oder an schwindender Kraft, nach zuvor aufwendigem Spiel liegen mag sei dahingestellt. Fakt ist das der TSV Neckartenzlingen ab dem 10:7 im Spiel war und Lunte roch. Klett und Braun war es zu verdanken, das die Weilheimer mit 15:11 in die Kabine durften. Zwar hatte man ein vier Tore Polster auf seiner Seite, stellt man jedoch das Leistungspotenzial gegenüber war das zu wenig. Im Angriff war ein Spielfluss nur punktuell vorhanden und in der Abwehr leistete man sich immer wieder Nachlässigkeiten gegen einen befreit, aber engagiert spielenden Gast.
Auch in den zweiten 30 Minuten versäumten es die Roten für klare Verhältnisse zu sorgen. Teils mühselig verteidigte man den drei Tore Vorsprung ehe man beim Stande von 22:17 wieder etwas ruhiger aufspielen konnte. Das Fehlen von Hiller und Zettl machte sich gerade im Angriff bemerkbar. Zwei Trainingseinheiten alleine reichen nicht um das Spiel und die Abstimmung so schnell anzupassen. Aber dennoch erledigte vor allem Braun seinen Vertreter-Job ordentlich und sprang als Goalgetter in die Bresche. Hinten stabilisierte sich im zweiten Durchgang noch einmal das Abwehrverhalten und man ging trotz fortgeschrittener Spieldauer konzentrierter zu Werke. Die Neckargänse beschränkten sich auf Distanzwürfe von Schmid und Greinert und schafften es nicht mehr die Limburgstädter ernsthaft zu gefährden. Zu allem Überfluss wurde Florian Braun bei einem Rückraumwurf rüde aus der Luft "gepflückt" und landete unsanft auf dem Rückgrat. Sowohl für Täter Michael Schmid, als auch für Florian Braun war die Partie damit beendet. Die Unparteiischen schickten den Neckartenzlinger mit einer direkten roten Karte in die Umkleiden.
Am Spielverlauf an sich änderte das nichts mehr, auch wenn die Hausherren dadurch erneut umstellen mussten und nun mit dem Ersatz des Ersatzes im linken Rückraum aufliefen. Den Weilheimern gehörten die letzten vier Treffer der Partie, wodurch ein standesgemäßes 27:21 entstand.
Bis zum 6. April gilt es nun die Abstimmung im Rückraum zu verbessern, um dann im Auswärtsspiel beim TV Altbach wieder mit mehr Leichtigkeit und Spielwitz agieren zu können.
TSV Weilheim: Müske, Illi - Auweter (5), T. Sigel, Klein, Braun (8/3), Banzhaf (1), Seyferle (5), S. Sigel (2), Klett (5), Reimann, D. Zettl (1).
TSV Neckartenzlingen: Graiser, Commerconi - Hummel (1), Tomschi, Jäger (1), M. Schmid (1), Huber, Edinger, Hagenlocher (2), T. Schmid (8), Greinert (8/1).