Hauptsache gewonnen
Keinen glanzvollen, dafür einen umkämpften 24:17 (11:9)-Sieg feierte der TSV Weilheim über die HSG Leinfelden-Echterdingen. In einer zerfahrenen Partie spielten beide Mannschaften unter ihren Möglichkeiten und boten allenfalls durchschnittliche Leistungen.
Für den TSV Weilheim war es das erwartet schwere Spiel gegen den unangenehmen Gegner aus Leinfelden-Echterdingen. Schon in der jüngeren Vergangenheit waren die Partien gegen die Gäste umkämpft und wurden mithin bissig geführt. Gegen die aggressive 5:1-Abwehr der Gäste fanden die Weilheimer lange Zeit kein Mittel. Zudem war beiden Mannschaften die Nervosität vor dem ersten Saisonspiel deutlich anzumerken. Weshalb sich die Kontrahenten mit technischen Fehlern und schlechten Wurfausbeuten im Spielverlauf überboten. Die Gäste starteten etwas besser in die Partie und führten nach fünf Minuten mit 1:3. Von diesem Rückstand ließ sich der TSV Weilheim nicht irritieren, sondern fand über eine konsequente Abwehrarbeit in das Spiel und glich in der neunten Spielminute auf 3:3 aus. In der Folgezeit bestraften sich die Weilheimer für ihre gute Defensivarbeit selbst, indem sie die resultierenden Kontergelegenheiten sträflich vergaben. So behielt die HSG Leinfelden-Echterdingen bis zum 8:9 (26. Minute) stets die Oberhand. Zwar konnten die Weilheimer zum zwischenzeitlichen 6:6 (18. Minute) ausgleichen, doch erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit erarbeiteten sich die Gastgeber eine mehr oder weniger beruhigende zwei Tore-Führung von 11:9.
Die vorentscheidenden Spielszenen ereigneten sich kurz nach der Halbzeitpause, als der TSV Weilheim nach Zeitstrafe gegen ihren Kreisläufer Dominik Klett in Unterzahl keinen Gegentreffer zuließ und selbst drei Tore erzielte. Dies verlieh dem Weilheimer Angriffsspiel zwar nur vorübergehend, aber dennoch ausreichend Auftrieb. Gestützt auf die starke Vorstellung von Torhüter Bernhard Illi übernahm der TSV Weilheim mit zunehmender Spieldauer die Kontrolle. Durch Tore vom gegen den HC Wernau 2 im Pokalspiel noch im Urlaub weilenden Neuzugang Bastian Fehringer und Timo Sigel bauten die Weilheimer die Führung auf 17:11 (40. Minute) aus. Gästetrainer Neukamm stellte daraufhin auf eine unorthodox offensiv agierende 4:2-Deckung um, was die Weilheimer vor große Schwierigkeiten stellte und die HSG zurück ins Spiel brachte. Bis auf drei Treffer schmolz die Weilheimer Führung zum 20:17 (51. Minute). Doch der Weilheimer Kampfgeist war ungebrochen und Fabian Zettl, der am Sonntag seinen 22. Geburtstag feierte, markierte mit dem 22:17 (56. Minute) das Ende aller Hoffnungen der Gäste.
Sieggarant auf Weilheimer Seite war Torhüter Bernhard Illi. Aus einer Mannschaft die noch einiges an Steigerungspotenzial offenbarte, ragte er heraus. Schon früh in der Partie zeichnete Illi sich mit tollen Paraden aus und bewahrte seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand. Insbesondere in Halbzeit zwei brachte er die Gäste mit seinen Paraden zur Verzweiflung, wodurch es sich seine Vorderleute auch erlauben konnten, äußerst fahrlässig mit ihren Torchancen umzugehen. Die Zuschauer sahen kein hochklassiges, dafür aber spannendes Spiel. Beide Mannschaften versuchten über den Kampf in die Partie zu finden. Zwar konnte der TSV Weilheim nicht an die guten Leistungen der Vorbereitung anknüpfen, dennoch zeugt es vom vorbildlichen Charakter der Mannschaft, wenn sie schlecht Spiel und dennoch gewinnt. Letztendlich zeigten die Weilheimer mehr Entschlossenheit und Siegeswillen und feierten einen verdienten Sieg und wenigstens vom Ergebnis her einen gelungenen Start in die neue Saison.
TSV Weilheim: Illi, Müske; Hiller (6/2), Banzhaf (3), Fehringer (3), Klein (3), Auweter (2/1), T. Sigel (2), Klett (2), D. Zettl (2), F. Zettl (1), Seyferle (1), Dotschkal, S. Sigel.
HSG Leinfelden-Echterdingen: C.Fink, Artale, Wirtz; Schwarz (5), D.Hachtel (4), Haunschild (2), Strifler (1), Alber (1), Volks (1), R. Fink (1), Bäuchle (1), Moser, G.Hachtel, Hohaus.