Am kommenden Freitag, den 21. Juli, richtet die Handballabteilung des TSV Weilheim im Rahmen des Esslinger Marktplatzturniers das Vorrundenspiel zwischen Frisch Auf! Göppingen und dem TBV Lemgo aus. Spielbeginn ist um 20 Uhr in der Weilheimer Lindachsporthalle. Die Eintrittspreise belaufen sich auf 13 Euro für Erwachsene und ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner und Kinder bis 14 Jahre) auf 10 Euro. Für Kinder unter sechs Jahre ist der Eintritt frei. Karten sind im Vorverkauf an der Esso Tankstelle in Weilheim/Teck (Zeller Straße 2) erhältlich. Zudem wird ein begrenztes Kartenkontingent an der Abendkasse verkauft.

Sowohl bei Frisch Auf! Göppingen als auch beim TBV Lemgo stehen die Zeichen auf Aufbruch. Nachdem beide Mannschaften mit ihrem Abschneiden in der vergangenen Saison nicht zufrieden sind, soll in der anstehenden Spielzeit 2017/2018 alles besser werden. Dies gilt vor allem für die Gäste vom TBV Lemgo. Der Klassenerhalt für die Mannschaft aus dem Lipperland entwickelte sich zu einem wahren Kraftakt. Erst durch den erlösenden 32:31-Zittersieg über den VfL Gummersbach am letzten Spieltag konnte das Team das Abstiegsgespenst verbannen.  Es war das dritte Mal, dass Startrainer Florian Kehrmann „seinen“ Verein vor dem Abstieg bewahrte. In seiner aktiven Zeit prägte Kehrmann maßgeblich die erfolgreichen 2000er Jahre des TBV Lemgo (damals sprichwörtlich aufgrund der hohen Anzahl deutscher Nationalspieler auch TBV „Deutschland“ genannt) und der deutschen Nationalmannschaft. Für das schlechte Abschneiden 2016/2017 führt Kehrmann verschiedene Gründe auf, wie beispielsweise Verletzungsausfälle oder das wichtige Spieler, wie der polnische Torhüter Wyszomirski oder schwedische Rückraumspieler Stenbäcken in der Vorbereitung fehlten, da sie mit ihren jeweiligen Nationalmansnchaften bei Olympia spielten. Allerdings meint Kehrmann, dass auch intern Fehler gemacht wurden: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir auch viel falsch gemacht haben“. In seiner Saisonanalyse habe er „einiges hinterfragt“. In einem ersten Schritt wurde der Kader auf 14 Spieler verkleinert, wodurch sich Kehrmann eine klarere Rollenverteilung innerhalb des Teams erhofft: „Es ist besser, wenn man über 12, 13 fitte Spieler verfügt, als über 16, 17 Akteure, von denen nicht jeder weiß, was er in den Topf packen muss“, erläutert Kehrmann diesen Schritt. Der Personalabbau wurde in der Sommerpause vollzogen, so stehen den sechs Abgängen vier Neuzugänge gegenüber. Unter den Neuzugängen finden sich bekannte Namen wie der Spanier Isaias Guardiola, der schon für die Rhein-Neckar Löwen sowie den ungarischen Champions League Final-Teilnehmer MKB Veszprem spielte, sowie Fabian van Olphen vom SC Mageburg. Neben den beiden Neuzugängen zählen auch die ehemaligen deutschen Nationalspieler Christoph Theuerkauf und Rolf Hermann sowie der in Kirchheim/Teck geborene Tim Suton, welcher als große deutsche Nachwuchshoffnung gilt, zu den wichtigsten Akteuren auf Lemgoer Seite.
Ebenso wie der TBV Lemgo will Frisch Auf! Göppingen zurück zu alter Stärke finden. Der württembergische Altmeister hat eine durchwachsene Vorsaison hinter sich, die er auf einem unbefriedigenden 10. Tabellenplatz abschloss. Emotionales Highlight der Vorsaison war natürlich die erfolgreiche Titelverteidigung der Göppinger im EHF Pokal. Dies gelang bisher einzig Frisch Auf! Mit dem vierten Triumph sind die Göppinger zudem EHF Pokal-Rekordsieger. Dennoch verlief die Bundesliga-Saison für Trainer Magnus Andersson nicht zufriedenstellend. Insbesondere vor heimischem Publikum hatte Frisch Auf! unnötig viele Punkte liegen gelassen und war hinter den eigenen Ansprüchen zurückgeblieben. Andersson will in der kommenden Spielzeit „wieder einen Schritt nach vorne machen“. Daher wurden im personellen Bereich einige Veränderungen vorgenommen. Als Neuzugänge konnten die Göppinger gestandene Spieler wie die dänischen Nationalspieler Allan Damgaard und Jakob Bagersted (vom SC Mageburg), sowie den kroatischen Nationalspieler Kresimir Kozina (von Füchse Berlin) präsentieren. Sie sollen das „Grundgerüst“ um die deutschen Nationalspieler Marcel Schiller und Tim Kneule ergänzen und den Kader in der Spitze und der Breite erweitern. Nach dem enttäuschenden Liga-Abschneiden hat sich Trainer Andersson zudem einige Gedanken zur Saisonvorbereitung gemacht und den Trainingsplan umgestaltet. So wird das Handballspielen selbst mehr in den Vordergrund rücken, um die Neuzugänge schnellstmöglich zu integrieren. Gerade weil die Neuzugänge Schlüsselpositionen begleiten, sei besonders wichtig, „sich zu finden, die Abläufe abzustimmen“, so Andersson. Für die kommende Saison strebt Andersson mindestens Tabellenplatz sechs, sowie die erneute Verteidigung des EHF-Pokals an. Hierzu soll mit einer intensiven Vorbereitung der Grundstein gelegt werden. Das Spiel gegen den TBV Lemgo dient hierzu als erste Bestandsaufnahme, bevor die Mannschaft ins Trainingslager nach Eppan (Südtirol) reist. Für beide Trainer ist das Spiel ein wichtiger Test, weshalb beide auch mit ihrem besten Aufgebot in die Partie gehen werden. Die Zuschauer können sich daher auf ein interessantes Spiel von zwei ambitionierten Bundesligisten freuen.